Die Apfelsorten der Heldenberger Apfelbiene
Wie in alter Sortenvielfalt heute neue köstliche Apfelsorten wiederentdeckt werden
Die Äpfel der Heldenberger Apfelbiene reifen auf Streuobstwiesen mit altem Baumbestand in der Wetterau. Streuobstwiesen sind Ansammlungen hochstämmiger Obstbäume in freier Landschaft. Schon lange wurde ihr ökologischer Wert für den Naturschutz wiederentdeckt. Sie sind Biotope, in denen eine Vielzahl an Tieren und Pflanzen vorkommt, die es in dieser Form des Zusammenlebens nur hier gibt.
Streuobstwiesen prägen nicht nur eindrucksvoll unser Landschaftsbild, sondern lassen uns auch den Wandel der Jahreszeiten immer wieder neu erleben. Sie sind Heimat einer großen Vielfalt an alten Kulturapfelsorten, aber auch von Birnen, Kirschen, Walnüssen, Zwetschgen und Pflaumen. Viele der heute bekannten Apfel- und Birnensorten stammen aus dem 19. Jahrhundert oder sind sogar noch älter.
Beispielsweise eine der wohlschmeckendsten und ältesten Apfelsorten ist der Gravensteiner. Diese seit 1669 auch unter dem Namen Ernteapfel bekannte Herbstsorte zeichnet sich aus durch einen angenehmen Duft und aromatischen Geschmack. Charakteristisch sind auch seine hellroten Streifen, ausgeprägten Rippen, eine leicht fettige Schale und lockeres, saftiges, edel gewürztes Fruchtfleisch.
Apfelprodukte
Wie erntefrische Äpfel aus der Region zum reinsten Vergnügen im Glas werden
Unsere Äpfel stammen ausschließlich von alten Kulturapfelsorten auf Streuobstwiesen an den Hängen der fruchtbaren Wetterau. Wir lassen Sie möglichst lange am Baum reifen, um sie dann von Hand zu ernten. Danach werden sie erntefrisch verkauft oder besonders schonend verarbeitet. Sie werden gewaschen, gepresst und gekeltert, frisch abgefüllt und dunkel gelagert - so lange, bis Sie sie zu Hause genießen wollen.
Apfelsorten auf unseren Streuobstwiesen
Dorheimer Streifling
Herkunft: Wetterau
Genussreife: November-April
Geschmack: einzellig, saftig, festes Fruchtfleisch, ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis
Verwendung: Gute Lagereigenschaften, sehr guter Tafel- und Wirtschaftsapfel, häusliche Verwertung zu Saft, Mus und Obstsalat
Besonderheiten: keine besonderen Ansprüche an Standort, robust und widerstandsfähig, eine Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist nicht bekannt
Kaiser Wilhelm
Herkunft: Deutschland 1864
Genussreife: Oktober-März
Geschmack: weinsäuerlich, mittelstark gewürzt, festes Fruchtfleisch
Verwendung: Most- und Tafelapfel
Besonderheiten: Eine an Klima und Boden in unseren Breiten angepasste Sorte, Baum ist stark wachsend, Erträge setzen spät ein und alternieren
Roter Trierer Weinapfel
Herkunft: Umland von Trier, 19. Jhdt.
Genussreife: November-April
Geschmack: sehr saftig, süßsäuerlich
Verwendung: reiner Mostapfel
Besonderheiten: Verbreitung vor allem im Südwesten Deutschlands, stark Schorf anfällig
Brettacher
Herkunft: Baden-Württemberg 1911
Genussreife: Dezember-Mai
Geschmack: saftig, erfrischend herbsäuerlich, lockeres Fruchtfleisch
Verwendung: Frischverzehr, Kochen, Backen, Saftherstellung
Besonderheiten: Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen, geringer Pflegeaufwand
Baumanns Renette
Herkunft: Belgien um 1800
Genussreife: November - März
Geschmack: süßsäuerlich, Wirtschafts- u. Mostsorte
Verwendung: (Kuchen, Apfelbrei, Gelee, Bratapfel)
Besonderheiten: (Guter Lagerapfel, frisch besonders gut)
Berlepsch, Goldrenette Freiherr von
Herkunft: Grevenbroich um 1880
Genussreife: November - März
Geschmack: saftig, süßsäuerlich, mittelstark gewürzt
Verwendung: Most- und Tafelapfel
Besonderheiten: Riesling unter den Apfelsorten, sehr hoher Vitamin C Gehalt
Schöner von Boskoop
Herkunft: Holland 1856 Boskoop in der Nähe von Gouda
Genussreife: November - April
Geschmack: säuerlich, erfrischendes Aroma, festes Fruchtfleisch, später mürbe
Verwendung: Most, Tafel- und Back/Kochapfel
Besonderheiten: Hoher Gehalt an Vitamin C
Croncels
Herkunft: Frankreich um 1860
Genussreife: August-September
Geschmack: saftig, süßsäuerlich, feines Aroma
Verwendung: Apfelringe und Gelee
Besonderheiten: Frühapfel, hoher Vitamin C-Gehalt, sehr druckempfindlich, transportungeeignet
Friedberger Bohnapfel
Herkunft: Rheinland
Genussreife: Dezember-Mai
Geschmack: saftig, säuerlich, festes Fruchtfleisch, später mürbe
Verwendung: reiner Mostapfel
Besonderheiten: Lokalsorte
Gestreifter Metaapfel
Herkunft: vermutlich aus der Region Hessen-Nassau
Genussreife: ab November
Geschmack: säuerlich, ohne besondere Aroma
Verwendung: reiner Mostapfel, besonders wertvoll für die Apfelweinherstellung
Besonderheiten: anspruchslos an Boden und Klima
Goldpermäne
Herkunft: Frankreich, vermutlich vor 1700
Genussreife: Oktober bis Dezember
Geschmack:
Verwendung: Most- und Tafelapfel, Obstbrand
Besonderheiten: sehr empfindlich für Feuerbrand
Harberts Renette
Herkunft: Westfalen um 1830
Genussreife: Dezember-Februar
Geschmack: saftig, erfrischendes Aroma, lockeres Fruchtfleisch
Verwendung: wohlschmeckende Apfelsorte
Besonderheiten: geringe Ansprüche an Klima und Boden, Anbau in kühlen Höhenlagen ist möglich
Heuchelheimer Schneeapfel
Herkunft: Heuchelheim bei Gießen, 19. Jhdt.
Genussreife: Oktober-April
Geschmack: Wirtschafts- u. Mostsorte
Verwendung: Essen, Kochen, Obstsalat, sortenreine Säfte und Weine
Besonderheiten: Fruchtfleisch läuft nicht braun an, auch nicht beim Kochen
Himbacher Grüner
Herkunft: Himbach/ Kreis Büdingen heute Wetteraukreis
Genussreife: Oktober-März
Geschmack: mildsäuerlich
Verwendung: sehr gute Keltersorte, nur bedingt als Tafelapfel
Besonderheiten: gefährdete Apfelsorte, Früchte sind sehr windfest, anspruchslos
Lohrer Rambur
Herkunft: benannt nach Lohr am Main, ursprünglich vermutlich aus Schwaikheim bei Waiblingen/Baden-Würtemberg
Genussreife: Januar-April
Geschmack: saftig, säuerlich
Verwendung: Tafel- und Kelterapfel
Besonderheiten: Regionalsorte aus Unterfranken
Ontario
Herkunft: Kanada 1820
Genussreife: Oktober-April
Geschmack: feinzellig, sehr saftig, spritzig säuerlich
Verwendung: Tafel, Back- und Kochapfel
Besonderheiten: hoher Vitamin C Gehalt, Verwechselsorte zum Brettacher, sonnseitig Färbung violett, kann abgewischt werden
Rheinische Schafnase
Herkunft: vermutl. Rheinland, Anbau vor allem in Unterfranken, Hessen und am Rhein
Genussreife: Oktober-Januar
Geschmack: mildsäuerlich, festes Fruchtfleisch
Verwendung: Tafel- und Mosapfel
Besonderheiten: eignet sich für raue und kühle Höhenlagen
Rheinischer Bohnapfel
Herkunft: Neuwieder Becken Mittelrhein um 1750 bis 1800
Genussreife: Dezember-Mai
Geschmack: saftig, säuerlich, festes Fruchtfleisch, später mürbe
Verwendung: Mostapfel
Besonderheiten: Bäume können sehr alt werden
Rheinischer Winterrambur
Herkunft: bekannt seit 1650
Genussreife: ab Dezember
Geschmack: leicht gewürzt mit süßem Geschmack und wenig Säure
Verwendung: Tafel- und Wirtschaftapfel
Besonderheiten: keine hohen Ansprüche an Boden und Klima, Anbau bis 1000 m Höhe ist möglich
Adersleber Kalvill
Herkunft: Kloster Adersleben/ Harz um 1830
Genussreife: Dezember bis April
Geschmack: saftig
Verwendung: Spitzentafelsorte
Besonderheiten: Kreuzung aus Weißen Winterkalvill und Gravensteiner
Foto: Sven Teschke Lizenz: Creative Commons CC-by-sa-3.0 de
Altländer Pfannkuchenapfel
Herkunft: Altes Land um 1840
Genussreife: ab Februar
Geschmack: süßsäuerlich mit leichtem Aroma
Verwendung: Tafelapfel
Besonderheiten: lange Lagerfähigkeit, reich an Vitamin C
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Anhalter
Herkunft: vermutlich aus dem Taunus - Hessen Nassau um 1800
Genussreife: ab Weihnachten
Geschmack:
Verwendung: wertvoller Mostapfel, Tafelapfel
Besonderheiten: robust und frosthart, hessische Lokalsorte 2015 des Pomologenverbandes
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Berkersheimer
Herkunft: Frankfurt-Berkersheim
Genussreife: Oktober-April
Geschmack: angenehm säuerlichen Geschmack
Verwendung: Mostapfel, gute Backsorte
Besonderheiten: Genügsamer Baum, der in den meisten Lagen gut wächst.
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Biesterfelder Renette
Herkunft: Deutschland vor 1850
Genussreife: November bis Januar
Geschmack: sehr saftig, mürbe und köstlich
Verwendung: Tafelapfel, gute Backsorte
Besonderheiten: gute Winterhärte
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Goldrenette von Blenheim
Herkunft: Deutschland um 1740
Genussreife: November bis Januar
Geschmack: sehr saftig, mürbe und köstlich
Verwendung: Tafelapfel
Besonderheiten: aromatisch, fein süß-säuerlich
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Danziger Kantapfel
Herkunft: unbekannt, um 1760 erste Hinweise
Genussreife: Oktober bis Januar
Geschmack: sehr saftig, mürbe und köstlich
Verwendung: Tafelapfel
Besonderheiten: leicht würzig, süß-fruchtig
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Doppelter Prinzenapfel
Herkunft: Norddeutschland
Genussreife:[
Geschmack:
Verwendung:
Besonderheiten: sehr große Frucht
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Edelborsdorfer
Herkunft: Deutschland 1175
Genussreife: ab November bis März
Geschmack: fein, saftig,weinwürzig, leicht zimtartig
Verwendung: Tafelapfel
Besonderheiten: älteste noch existierende Kulturapfelsorte
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Erbachhofer Mostapfel
Herkunft: Sauerland 1925
Genussreife: ab November bis März
Geschmack: säuerlich
Verwendung: Mostapfel
Besonderheiten: frosthart und guter Pollenspender
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Finkenwerder Herbstprinz
Herkunft: Raum Hamburg, Elbinsel Finkenwerder um 1860
Genussreife:
Geschmack: feinfruchtig bis mildwürzig
Verwendung: Tafel, Koch - und Mostobst
Besonderheiten:
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Geflammter Kardinal
Herkunft: unbekannt, Deutschland, 16. Jhd.
Genussreife: Oktober bis Februar
Geschmack: saftig und knackig
Verwendung: Tafelapfel
Besonderheiten: Diese Sorte wird sehr alt und erbringt regelmäßige Erträge. Gute Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge. Früher weit verbreitet
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Gelber Bellefleur
Herkunft:
Genussreife:
Geschmack
Verwendung:
Besonderheiten:
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Gelber Edelapfel
Herkunft: Downham, England
Genussreife: September bis Januar
Geschmack: säureintensiv, wenig Zuckergehalt
Verwendung: Kochen und Backen
Besonderheiten: Die Blüte ist spät, langanhaltend und witterungsunempfindlich
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Kanada Renette
Herkunft: Frankreich 1771
Genussreife: Dezember-Mai
Geschmacke: edelaromatisch, festes Fruchtfleisch, saftig, feine Säure
Verwendung: Dörrobst, Tafelapfel
Besonderheiten:
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